Schimmel mit Wasserstoffperoxid entfernen (Anleitung)
Schimmel wächst im Verborgenen und ist oftmals erst an dem Geruch zu erkennen: Es riecht nach Moder und Fäulnis. Braune oder schwarze Flecken an Decken, Wände oder Möbeln sind dann ein eindeutiger Beweis für den Befall durch Schimmelsporen. Bevor es zu gesundheitlichen Beschwerden kommen kann, sollten Sie vorbeugen und den Schimmelpilz entfernen. Hier finden Sie eine Anleitung, wie Sie ihn mit Wasserstoffperoxid selber wirksam beseitigen.
Bei Wasserstoffperoxid (H2O2) handelt es sich um ein Oxidationsmittel, das nicht nur Haare aufhellt, sondern auch desinfiziert. Seine Verbindung aus Wasser- und Sauerstoff wirkt antiviral und antifungiell und eignet sich ideal zur Schimmelbeseitigung. Im Gegensatz zu anderen Chemikalien ist Wasserstoffperoxid bei richtiger Anwendung sicher für die Gesundheit und die eigenen vier Wände. Außerdem hat es einen angenehmen Nebeneffekt: Stockflecken werden sichtbar gebleicht.
Die desinfizierende Wirkung von Wasserstoffperoxid entsteht, wenn sich der Sauerstoff bei Kontakt mit UV-Strahlen abspaltet. Dadurch werden sowohl die Zellen des Pilzes als auch dessen Fruchtkörper zerstört. Allergieauslösende Oberflächenproteine verlieren durch den abgelösten Sauerstoff ein Großteil ihrer gesundheitsgefährdenden Eigenschaften. In zu hoher Konzentration ist Wasserstoffperoxid explosiv. Eine dreiprozentige Lösung aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt reicht für die Beseitigung aus.
Anleitung zur Schimmelbekämpfung
Vorbereitung: Um sich vor den Schimmelsporen zu schützen, tragen Sie Mundschutz und Gummihandschuhe und decken Sie die Möbel und Teppiche in dem betroffenen Raum ab. Als Nächstes sollten Sie überprüfen, wie weit sich der Schimmel ausgebreitet hat. Mögliche lose Teile entfernen Sie bitte vorsichtig von der betroffenen Stelle. Je nachdem, wie stark der Befall ist, ist es besser, die Tapete oder Farbe zu beseitigen.
Wichtig: Verschließen Sie die Abfälle luftdicht in einem Plastikbeutel.
Schimmel entfernen: Achten Sie bei der Anwendung darauf, dass die Türen des Raums geschlossen und die Fenster geöffnet sind – so können die Sporen barrierefrei nach draußen gelangen. Zur Behandlung des Schimmels können Sie ein Tuch oder einen breiten Pinsel benutzen. Tauchen Sie das Utensil Ihrer Wahl in Wasserstoffperoxid und bestreichen Sie den Schimmelbelag mit der Lösung. Zur Sicherheit sollten Sie das Ganze rund um die befallene Stelle wiederholen. Lassen Sie die Lösung eine Stunde einwirken.
Nachbehandlung: Reinigen Sie die Stelle mit einem feuchten Tuch oder Lappen. Jetzt geben Sie der Flüssigkeit Zeit zum Trocknen. Wenn Sie die Wand oder Decke nach der Entfernung erneuern, greifen Sie auf anorganische Materialien zurück, um einen erneuten Befall zu verhindern. Kalk- und Silikatfarben eignen sich besonders gut zum Überstreichen.
Tipps, um weiteren Schimmelbefall vorzubeugen
Verzichten Sie auf Tapeten an kritischen Bereichen der Wände, die nehmen viel Luftfeuchtigkeit auf und bieten den Schimmelpilzsporen so einen Nährboden. Achten Sie außerdem auf eine gute Belüftung und Beheizung ihrer Räume.
Fazit
Schimmel in der Wohnung ist in den meisten Fällen gefährlich für die eigene Gesundheit, daher sollten Sie ihn zügig vernichten. Wasserstoffperoxid ist ein wirksamer Entferner von Schimmelpilzen. Es reinigt nicht nur ohne Nebenwirkungen, sondern bleicht auch Stockflecken aus. Dennoch gilt: Sobald der Schimmel tiefer in das betroffene Material eingedrungen oder auffällig groß ist, sollten Sie einen Experten zurate ziehen.
Die YouTube-Serie „Alles über den Schimmel“ von Diplom-Ingenieur Klaus Fladerer gibt Tipps, wie Sie Schimmel richtig entfernen und welche Fehler Sie dabei vermeiden sollten. In diesem Video bekommen Sie hilfreiche Hinweise, wie Sie bei einem Befall vorgehen und den Vernichter anwenden können. Als Entferner wird hier handelsüblicher Spiritus vorgestellt.
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